T&T Baubeschrieb: Gleisbett schottern

Material

Schottermaterial

Hier ist es eigent­lich nicht rele­vant, was für ein Schottermaterial Du ver­wen­den möch­test. Die bekann­ten Hersteller bie­ten zum Teil klein gebro­chene Originalsteine an, oder auch Schotter in diver­sen Farben und Steinarten.
Gewisse Steinchen sind leicht porös und kön­nen die Feuchtigkeit ein­sau­gen und sich dadurch dun­kel ver­fär­ben. Also lohnt sich hier vor dem Grosseinkauf immer ein Test!
Die Körnung sollte so gewählt wer­den, dass zwi­schen den Schwellen in der Länge ca. 4 – 6 Steinchen zu lie­gen kom­men. Aber nicht so fein, dass es wie Sand aussieht!

Kleber

Ob Du Weissleim, Kontaktkleber oder einen ande­ren Kleber ver­wen­dest ist abhän­gig davon, was Du zu Hause hast und was Du gerne verarbeitest.
Wir ver­wen­den einen Acryl Kleber, der nicht kom­plett hart aus­trock­net. Hart aus­trock­nende Kleber über­tra­gen den Schall direkt. Unser ver­wen­de­ter Kleber bleibt leicht fle­xi­bel und dämmt dadurch den Schall ein wenig.
Es ist der­selbe Kleber mit dem wir den Kork auf die Holztrasse und das Gleis auf den Kork kleben.
In einem Glas mit einer grös­se­ren Öffnung mischen wir fol­gen­des Gemisch an:

  • ein Teil Kleber
  • zwei bis drei Teile Wasser (wenn nötig noch mehr verdünnen) 
  • einen Tropfen Spühlmittel

Sehr gut aufmischen!

Werkzeug, Hilfsmittel
  • kleine Löffel, Metall oder Kunststoff
  • Spritzen (10 ml, 1 ml)
  • evtl. kleine Kanülen (mit Schlüsselfeile stumpf feilen!)
  • kurz­bors­tig geschnit­te­ner brei­ter Pinsel
  • wei­cher Pinsel
  • Kosmetiktücher
  • Schraubendreher Grösse 1
  • Pinzette
  • Jörger Filz (not­falls ROCO Rubber)
  • Schotterboy (nicht emp­feh­lens­wert, die Weichen machst Du eh alle von Hand!)

Arbeitsschritte Strecken

Die Klebeschicht des Gleises auf dem Korkbett muss gut durch­ge­trock­net sein! Jetzt mit dem Löffel den Schotter in klei­nen Häufchen zwi­schen die Schienen leeren.

Den Schotter mit dem brei­ten Pinsel zwi­schen den Schwellen/​Schienen in der Länge fein ver­tei­len. Ein Teil des über­schüs­si­gen Schotters fällt dabei seit­lich über die Schienen und wird eben­falls zwi­schen den Schwellenenden ver­teilt. Grundsätzlich soll nach dem Verteilen des Schotters kein Steinchen mehr auf den Schwellen liegen.
Die seit­lich zu breit ver­teil­ten Steinchen mit dem wei­chen Pinsel neben die Schwellenenden schieben.

Je nach Schotter und ruhi­ger Hand ist es mög­lich, mit einer Lehre die klei­nen Schotterwälle neben den Gleisen zu formen.

Entweder mit einem gera­den Karton oder dem Rubber über die Gleise fah­ren, es darf im Bereich des Lichtraumprofiles kein Schotterhäufchen höher als die Schienenoberkante sein!

Liegt der Schotter, den Kleber noch­mals auf­rüh­ren und die Spritze mit der Klebermischung fül­len. Luft raus­drü­cken und Spritze aus­sen trock­nen. Dann beid­sei­tig seit­lich gegen die Schwellenenden den Kleber vor­sich­tig hin­ein­sprit­zen. Der Kleber zieht sel­ber durch die Steinchen und die Leerräume des Schwellenkörpers zwi­schen die Schwellen. Es müs­sen dabei alle Steinchen aus­sen feucht wer­den! Überflüssiger Kleber mit dem Zipfel des Kosmetiktuch absaugen.

Kleine feh­lende Klebermengen kön­nen mit einer klei­ne­ren Spritze tröpf­chen­weise appli­ziert wer­den. Notfalls auch mit einer auf die Spritze auf­ge­steck­ten klei­nen Kanüle.

Anschliessend ohne Erschütterungen min­des­tens 24 Stunden trock­nen las­sen! Optisch kon­trol­lie­ren und wo nötig Steinchen nach­le­gen und Kleber nachtröpfeln.
Oder gleich mit dem Staubsauger und auf­ge­spann­tem Filtertuch die losen Steinchen auf­sau­gen. Danach wo nötig Steinchen nach­le­gen und Kleber nachtröpfeln.

Ist der Kleber tro­cken ent­we­der mit dem Fingernagel oder dem Einer Schraubendreher die Innenseite der Schienen auf kle­bende Hindernisse prü­fen und diese wenn nötig ent­fer­nen. Dann mit einem Wagen eine Testfahrt über die Strecke machen – es darf keine Auffälligkeiten mehr im Fahrverhalten haben (man hört und spürt diese).

Arbeitsschritte Weichen

Wer den Bereich der beweg­li­chen Weichenzungen nicht schot­tern möchte, streicht vor dem Aufkleben der Weichen den Kork in der Farbe des spä­te­ren Schotters!

Im Bereich des Stelldrahtes das Loch mit einer klei­nen locke­ren Kugel Kosmetiktuch fül­len, beid­seits des Stelldrahtes die Fläche mit einem Klebeband abde­cken. So fällt kein Steinchen run­ter und auf dem Kleber bleibt der Schotter kleben!
Nach dem Trocknen das Papierkügelchen vor­sich­tig von unten raus­frie­meln, der Stelldraht ist frei.

Ansonsten muss beim fül­len der Zwischenräume mit Schotter sehr vor­sich­tig vor­ge­gan­gen wer­den, bis zur Platzierung ein­zel­ner Steinchen mit der Pinzette! Vor dem Verkleben muss die Weiche mecha­nisch (mit dem Weichenantrieb!) geprüft wer­den, diese muss abso­lut ein­wand­frei lau­fen. Beim Verkleben im Bereich der Weichenzungen ver­wende ich immer die kleine Spritze mit der klei­nen Kanüle und gebe ein­zelne Tröpfchen auf die Steinchen.