T&T Wendelbau

Ein Dauerthema bei Festanlagen wie auch auf Modulen sind Wendel oder Steigungen im Allgemeinen. Die platz­spa­rende Variante eines Gleisplanes um Höhendifferenz zu über­win­den. Und es kommt über­haupt nicht drauf an, wel­cher Massstab und wel­che Epoche Deine Züge dar­stel­len, das Ganze basiert auf simp­len Grundsätzen der Physik!

  • Je stei­ler eine Strecke ist desto mehr Energie braucht Du um diese zu über­win­den, dies gilt auch bei der Bahn
    Quintessenz: nicht zu grosse Steigung bauen
  • Je grös­ser oder schwe­rer die Anhängelast, desto mehr Leistung und eine höhere Reibung im Rad/​Schienensystem braucht die Lok um diese zu überwinden.
    Quintessenz: nicht zu grosse Steigungen bauen
  • Hat keine der Antriebsachsen Haftreifen, kommt noch eine wei­tere Einschränkung dazu: der schlechte Reibungswiderstand zwi­schen metal­le­nem Gleis und metal­le­nem Rad. Mit einem Haftreifen (Gummi oder wei­cher Kunststoff) wird die­ser mas­siv ver­bes­sert, in Spur N drin­gend empfohlen!
    Quintessenz: Loks brau­chen (sau­bere) Haftreifen
  • Je enger ein zu fah­ren­der Radius ist, desto höher ist der Reibungswiderstand auf dem Rad/​Schienensystem zwi­schen Spurkranz und Schiene. Bei engen Radien ste­hen z. Bsp. bei Zweiachsern die Räder bzw. Spurkränze die klem­mend zwi­schen die Gleise, oder stei­gen auf und entgleisen.
    Quintessenz: ein gros­ser Radius ist erwünscht
  • Absturzgefahr bei Entgleisungen auf den meist opti­miert schma­len Wendeltrassen
    Quintessenz: Absturzsicherungen anbauen
  • Zugriff in den Wendel bei Reinigung
    Auch wenn man mit einem Reinigungszug sau­gend und feucht rei­ni­gend die Strecke immer mal wie­der abfährt, es liegt Staub neben den Gleisen, der nach dem Reinigungszug immer noch liegt!
    Quintessenz: Zugänglichkeit für eine Staubsaugerdüse gewährleisten
  • Zugänglichkeit bei Entgleisungen
    Ein Zugriff auf ent­gleiste und danach meist ver­keilte Wagen ist schon auf offe­ner Strecke nicht immer pro­blem­los, wie schwie­rig ist das erst auf der hin­te­ren Strecke eines Wendels?
    Quintessenz: Zugänglichkeit über die Absturzsicherung gewährleiten
  • kör­per­li­che Einschränkungen bei fort­ge­schrit­te­nem Alter
    Nicht lächeln, ich bau seit über 40 Jahren Modelleisenbahnen. Der Bauchumfang ist varia­bel, die Beweglichkeit des Körpers wird eher klei­ner und die Fingerfertigkeiten blei­ben auch nicht immer gleich!
    Quintessenz: Zugänglichkeit inner­halb des Wendekreises und in die Wendelebenen für “spä­ter” gross genug halten!

Doppelspurwendel in Spur N im BauPAMoB und PPB haben auf den Festanlagen der PPB gemein­sam meh­rere Wendel gebaut, getes­tet, umge­baut, getes­tet, ab- und wie­der neu auf­ge­baut! Und oh Wunder, wir haben die sel­ben Resultate erreicht, wie viele Modellbahner schon ken­nen und auch immer wie­der vorschlagen!

  • Maximalsteigung: 20‰
    unab­hän­gig von Zugslängen, Epochen und Anderen die es “bes­ser” wis­sen: 20‰ Steigung sind anzu­stre­ben. Das ent­spricht 2cm Höhenunterschied auf einen Meter Gleislänge.
  • Wendelinnendurchmesser: min­des­tens 80 cm, lie­ber 100 cm (1 Meter)
    Da kann man sich im Wendelinneren bewe­gen, dre­hen und bringt auch noch die Arme hoch und die Hände in die Wendelebenen.
    Je höher der Wendel wird, desto wich­ti­ger wird der Minimalinnendurchmesser von einem Meter.
  • Höhendifferenz zwi­schen Wendelebenen: Lichtraum im Minimum 50 mm
    So kön­nen die meis­ten E‑Loks mit zufäl­li­ger­weise geho­be­nen Pantografen/​Stromabnehmern durch­fah­ren. Ebenso ist ein Zugriff in die Wendelebenen trotz Lei(d)tplanken gewährleistet.
Zusammenfassung der Masse zu einem Wendel

Wendel mit 10 Ebenen von innenHier die Minimalmasse eines Wendels mit den oben genann­ten Werten:
Steigung S: 20‰ (20mm pro Laufmeter)
Höhendifferenz H: 60mm (50mm Lichtprofil mit Panto, plus 10mm für Trasse, Gleis und Querträger)
Strecke pro Wendelebene: 60mm Höhendifferenz erge­ben 3 Laufmeter Gleis
Innendurchmesser (Gleismitte!): H/​S/​π = (60/20)/3.2 = 3 /3.2 = 94 cm!

Und innen am Gleis noch Platz für Gewindestangen und Trasse ergibt einen Innendurchmesser von 80cm!

Lösung Wendel

Die ein­fa­che und (fast tot-)sichere Lösung mit KATO UNITRACK Gleisen:
– Wendel-​Gleise KATO 7078120
– Übergangsgleise zu Wendel KATO 7078121
– Übergangsgleise zu andern Gleissystemen: KATO 7078012
– Gewindestangen und Schraubmaterial M6 bei Wendel bis vier Ebenen
– Gewindestangen und Schraubmaterial M8 bei Wendel über vier Ebenen 

Bei einem Durchmesser vom inne­ren Gleis von 894 mm und Innendurchmesser der Trassen von ca. 80 cm kannst Du pro­blem­los einen Wendel mit einer Steigung von 20 ‰ bauen!

Dieser Wendel in einem Modul 120 x 120 cm wurde im Nachhinein mit den KATO Gleisen (inner­halb des geschlos­se­nen Moduls, unter­halb der bestehen­den Landschaft) umge­baut und hat sich schon in meh­re­ren Treffen und im Dauereinsatz der Modulanlage der Berner Kollegen bewährt!

Lösung Steigungen

Ob nun ein Wendel bzw. eine gerade oder geschwun­gene Strecke die Höhendifferenz vom Schattenbahnhof im Untergrund hoch zur Anlage über­win­den soll, die Anforderungen ist IMMER das Gleiche! Maximalsteigung 20 ‰.

Aber bei einem Schattenbahnhof muss ZWINGEND der Zugriffsraum ÜBER den Zügen beach­tet wer­den! Deine Arme und Hände mit Rollmaterial zwi­schen den Fingern soll­ten Platz haben. Da sind 10 cm nicht zu viel!

Oder Du fährst die nicht ent­gleis­ten Züge raus auf die Anlage (die nor­ma­ler­weise kei­nen oder zumin­dest immer zu wenig Abstellplatz hat …) und frie­melst dann das Chaos in den 50mm Luftraum auseinander …

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