T‑Trak: Kuhgeschichten

Ausgangslage

Beim Bau eines Modules sind immer wie­der kleine aber für die Optik ent­schei­dende Details zu defi­nie­ren und zu ent­schei­den, ob dies nun so oder so bes­ser aus­sieht. Dazu gehört, dass man sein Personal in die Entscheidungsfindung inte­griert, so von wegen all­ge­mei­ner Zufriedenheit oder so.

Na ja, hier ging es darum, was Liseli (die Kuh auf dem T‑Trak Modul) für ein Halsband anzie­hen soll. Ursprünglich war sie eine der bekann­ten roten Tilsiter-Kühe. Liseli wurde an der OLMA erstan­den und harrte mit fri­schem NOCH-Grün dann im Pyjama-​Atelier der Dinge die da noch kommen.

Zuerst wurde ihr das bil­lige schwarze Halsband ent­fernt. Anschliessend wurde das Fell optisch einer Kuh der Gattung Braunvieh ange­passt. Zum Schluss sollte sie ein schmu­ckes Halsband erhal­ten, mit dem sie vol­ler Stolz ihre Glocke dem Publikum zei­gen soll. Dazu die fol­gende Geschichte.

Geschichte um ein Accessoire

Tja, ich musste heute mit einer Frau ein­kau­fen gehen. Es ging darum, für sie ein schö­nes Halsband zu kau­fen, das neben­bei auch noch ein schöne schwere Glocke tra­gen soll. Diese Frau steht ab Samstag auf dem Modul – ja ja, es ist die frisch gestylte Kuh Liseli.

PS: jeg­li­che Ähnlichkeiten mit leben­den Personen ist unbe­ab­sich­tigt und abso­lut zufällig.……

Also es ging quer durch St. Gallen. Ja, kauf mal etwas Landwirtschaftliches in der Ostschweizer Hauptstadt aus­ser­halb der OLMA oder OFFA .….. Da und dort hatte es was, aber – ja die Grösse passte nicht, das Design passte nicht, die Qualität passte nicht, zu teuer, sieht zu bil­lig aus, die .….

Ok, schluss­end­lich haben wir uns durch­ge­run­gen, an drei ver­schie­de­nen Orten je etwas Passendes zu kau­fen. Nach dem Einkaufsbummel dann die alles ent­schei­dende Frage der Frau: was soll ich denn nun anzie­hen? Da steht sie doch vor drei Möglichkeiten und weiss nicht welche?

Ich hab es auf­ge­ge­ben, zu hel­fen. Schlage ich das eine Band vor – “Passt Dir denn das Andere nicht?” – schlage ich das andere Band vor – “Also mir gefällt das schon, aber es macht dick, und Du willst doch keine Dicke auf dem Modul, oder?”.

Ich suchte Hilfe bei mei­nen Modulerkollegen. Aber oh weh, auch die waren sich nicht einig, wie denn s’Liseli ange­zo­gen wer­den soll!
Einer machte noch den Vorschlag, dass ich der Liebsten jeden Tag ein ande­res Halsband anzie­hen soll. Aber diese Fummelei am Morgen und kein Spiegel für s’Liseli, nein!
Danke für Eure Hilfe, und ein depri­mier­ter Gruss von Einem der nie mehr mit einer Kuh Modisches ein­kau­fen geht .….

Am Abend sollte Liseli die alles ent­schei­dende Frage abschlies­send sel­ber beant­wor­ten. Und wie das so ist mit den Frauen: “Die haben keine Ahnung! Das rote Zeugs ist zu modern, ich bin eine tra­di­tio­nelle Schweizer Kuh, ich will das schöne klas­si­sche Band.” Hm, betre­te­nes Schweigen mei­ner­seits. “Aber ges­tern woll­test Du doch diese .…” “Muuuuuh – ges­tern war ges­tern, nix modern!”
Versuch mit dem Wechsel-​Vorschlag zur Güte: “Du könn­test doch für jeden Tag …” “Spinnst Du! Ich bin doch kein Model. Und die sol­len dann noch ganz genau schauen was gewech­selt hat? Das betrifft dann meine Privatsphäre, nein, nein, nein. Da werde ich ja ganz rot. Nein es reicht mir wenn ich da auf dem Feldherrenhügel aus­ge­stellt stehe wie bestellt aber nicht abge­holt! Muuuuuuuh.”

Ok, ich gebe mich geschla­gen. Das tra­di­tio­nelle Halsband wird an Glocke und Kuhhals ange­passt und dem Liseli sorg­sam umge­bun­den. Ein wenig Stolz blitzt in ihren Augen auf.

Nachdem s’Liseli frisch gestylt und modisch geschmückt auf der Weide bzw. dem Feldherrenhügel stand, wurde sie ganz bleich. Uuuups, was ist denn nun wie­der? “Ich schäme mich ja so, Du machst mir eine so tolle Weide mit so einer gei­len Aussicht und ich zier mich mit dem Halsband. Muuuuuuh.”

Und als ich ihr geflüs­tert habe, dass sie die ers­ten Verehrer hat, wurde sie gaaaa­anz rot und wollte sich hin­ter einem Tannli verstecken.

Tja Kollegen, Frauen .…

Und zur Erinnerung: jeg­li­che Ähnlichkeiten mit leben­den (weib­li­chen) Personen ist unbe­ab­sich­tigt und abso­lut zufällig.…..