Start
Im Frühling 2007, beim sNs-Treffen in der Unterhaltshalle des Rangierbahnhofes Limmattal RBL, waren die Leute des NCI bei uns zu Besuch. Sie luden uns ein, am internationalen Modulertreffen in Stuttgart 2007 mitzumachen.
Idee
sNs fährt mit der Schienenoberkante SOK auf 1100 mm über dem Boden, NCI auf 1000 mm (Aussage meiner Mitmoduler von sNs: wir kürzen die Beine nicht!). Und wie in der Schweizer Bahn-Realität fährt auch sNs links, international wird teilweise rechts gefahren.
Für die Verbindung unserer sNs-Module mit den NCI-Modulen wird deshalb zwingend ein Spezial-Modul gebraucht!
Problemstellungen
- Wie macht man eine kreuzungsfreie doppelspurige Auskreuzung?
- Einen Ausgleich der Höhendifferenz von 100 mm?
- Wie wird das Modul nicht zu lang bei einer Steigung von max. 20 ‰ ?
- Und wie baut man das landschaftlich realistisch (ohne Käselöcher!) und für die Zuschauer doch attraktiv?
Lösungsansätze, Zusatzanforderungen
- Bei einer realistischen Steigung von max. 20‰ ergibt dies mindestens 6 m Modullänge und eine absolut langweilige Landschaft!
- Für den Seitenwechsel werden Weichen eingebaut, anspruchsvoll in der Handhabe der Zugsbewegungen.
- Die Doppelspur wird getrennt und gleichzeitig die Auskreuzung gelöst. Damit wird das Ganze nochmals um ca. einen Meter verlängert.
- Weil bei Problemen auf den sNs-Modulen die lieben Anlagennachbarn extra Züge schicken, muss eine einfache Wende “return to sender” integriert sein
- Für einen Einsatz als Anlagenende einer sNs-Anlage wird noch eine Wendemöglichkeit mit Schattenbahnhof gewünscht.
Lösung technisch
- Ein Wendel für die Höhendifferenz, kombiniert mit dem kreuzungsfreien Seitenwechsel.
Dazu gibt zwei integrierte Wendemöglichkeiten:
- in der CH-Wende wird zusätzlich ein 4‑gleisiger Schattenbahnhof integriert
- in die internationalen Wende werden die Züge aus dem Ausland geschickt, wenn bei Störungen im sNs-Netz die Zufahrt in die Schweiz verhindert wird
- oder der einfahrende Zug nicht tauglich für unsere sNs-Module (schlechte Fahreigenschaften) bzw. das sNs-Blocksystem (kein Magnet am Zug) ist.
Gleisplan, Gedanken, Notizen
Beim Nachtessen mit den NCI Besuchern wurde die Idee der PAAT auf eine Papierserviette skizziert. Diese hat es aber leider nicht ins PAMoB Archiv geschafft. Der Gleisplan entstand nochmals zu Hause am Schreibtisch und wurde mit den gesammelten Gedanken und Ideen ergänzt. Dazu kamen die damaligen Möglichkeiten von sNs-Modulen welche an der Europa-Seite angeschlossen werden könnten.
Schweizer Alpenbahngeschichte
Im Sommer 2007 wurde von der NEAT der Lötschberg-Basistunnel eröffnet. Und politisch entschieden, die Porta Alpina im Gotthard-Basistunnel nicht zu bauen.
Lösung Landschaft
Was liegt näher als dass PAMoB eine sNs-Alpentransversale plant und baut?
Europa liegt tiefer als die Schweiz, Alpentunnels verbinden Europa von Nord nach Süd durch die Schweiz.
Und eine Porte empfängt den internationalen NCI- Reiseverkehr in die Schweiz. Durch einen im Modell 1.9 m hohen schneebedeckten Berg – der optische Anziehungspunkt unseres ersten Besuches der N‑Convention bei NCI!
Detailplanung
Der Realisierung steht da noch viel Arbeit bevor! Zuerst mal eine gute detaillierte Planung, dann die Herstellung der Modulkästen (alles Extraanfertigungen von ZEMBATECH).
Und die Steuerung ist auch noch nicht definiert! Es soll jedes Teil einzeln gesteuert werden können, aber das ganze Ensemble zentral von Hand oder auch ganz automatisch. Ich weiss – hat was mit einer eierlegenden Wollmilchsau gemein .…
Logo
Wie jedes grosse Projekt hat auch dieses ein eigenes Logo erhalten.
Bilder zum Bau der PAAT, Modulbau, Gleisbau, Verdrahtung
Gleistrassen montiert
Bei Beginn der Arbeiten wurden zuerst die vier Module gegenseitig positioniert und zusammengeschraubt. Die durch ZembaTech gelaserten Holzteile montiert und die Übergänge geprüft. Jetzt wären noch ohne grossen Aufwand Anpassungen möglich. Zusätzlich wurden die gelaserten Gleislagen geprüft.
Gleisbau Zufahrt Schweiz
Entgegen den ersten Plänen (siehe Laserlinien) wurde das Gleis zum Tunnel verschoben. Grund: geschichtlich war der Tunnel früher ein einspurig und wurde später auf Doppelspur ausgebaut. Beim Bau der ersten Strecke wurde noch wo möglich im offenen Tagbau die Strecke verlegt, beim Ausbau waren die Tunnelbohrmaschinen massiv schneller und günstiger.
Verdrahtung
Urs von ZembaTech hat die Verdrahtung im Kopf geplant und mit NOA umgesetzt. Denn ich lag zu der Zeit mit einer herzhaften Grippe flach … Leider war die Zeit bis zum Testwochenende sehr knapp und es wurde fast keine Dokumentation der Verdrahtung geführt! Dies wurde uns dann im späteren Betrieb bei Störungen mehrfach zum Verhängnis!
Teilmodule
Die PAAT besteht insgesamt aus 5 Teilmodulen. Bei einem Einsatz am Ende einer sNs Anlage reichen die Module Michaelskapelle, Annahorn und Alp Selig. Als Alpentransversale zu NCI kommen noch Finsterwald und der Veloweg dazu.
- Modul 7a – Michaelskapelle
- Modul 7b – Annahorn
- Modul 7c – Alp Selig
- Modul 7d – Finsterwald
- Modul 7e – Veloweg
Ebenso notwendig ist mindestens ein Übergangsmodul zu NCI :
Übergangsmodule
Diese Module gleichen den sNs Gleisabstand von 26.5 mm zum NCI Gleisabstand von 30 mm aus. Integriert ist auch eine Prüfung des einfahrenden Zuges auf Vorhandensein des Magnetes!