Modul 42: Alpenrhein (Notausgangsmodul)

Vorgeschichte /​Idee

Bei gros­sen zusam­men­hän­gen­den Anlagen in Messen müs­sen aus Sicherheitsgründen meh­rere Fluchtwege aus der Anlage vor­han­den sein. Das NCI “Tor zur N‑Welt” alleine reicht nicht, des­halb haben NCI-​Moduler zwei Notausgangsmodule gebaut.

Ideen skiz­zie­ren

Diese Module mit dreh­ba­rer Brücke haben beim Einsatz ein paar tech­ni­sche Tücken. Und sie sind für den Transport recht gross, sper­rig, schwer und – sehr teuer!
Ich habe mal skiz­ziert, wie man dies ver­bes­sern, ver­klei­nern und ver­ein­fa­chen kann. Doch der grosse sper­rige Rahmen und die dar­aus resul­tie­ren­den sehr lan­gen Auffahrrampen für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer über den Sockel lies­sen mich schnell von die­sem Lösungsansatz abbringen.

Anforderungen

Ich will des­halb für sNs eigene Notausgangsmodule bauen, wel­che fol­gende Anforderungen erfüllen:

  • voll funk­ti­ons­fä­hi­ger Bahnbetrieb bei Normalbetrieb (nor­male Geschwindigkeit), auch wenn die Anlagenteile sich längs oder seit­lich gegen­sei­tig bewegen
  • der Notausgang funk­tio­niert mecha­nisch immer, auch wenn die Anlagenteile sich gegen­sei­tig längs oder seit­lich bewegen
  • der kleinste Durchgang ent­spricht der gröss­ten Normbreite im DACH-​Bereich für Rollstühle (1000 mm lichte Weite)
  • der Durchgang muss behin­der­ten­ge­recht sein, also nur ein sehr nied­ri­ges, klei­nes und fla­ches Bodenhindernis möglich
    (keine Rampen, dafür fla­cher Kabelkanal mit Klebeband fixiert, mit Rollstuhl ein­fach zu überfahren)
  • ein Kind muss den Notausgang ohne gros­sen Druck sel­ber öff­nen können
  • es muss der sNs-​Modulnorm ent­spre­chen, kom­pakt und leicht, sowie mit dem sNs-​Transportsystem kom­pa­ti­bel sein
  • es darf keine eigene bzw. spe­zi­elle Unterkonstruktion haben, das Teil muss auf höhen­ver­stell­ba­ren sNs-​Beinen stehen
  • es muss besucher- und foto­gra­fen­ge­recht gestal­tet wer­den und der sNs-​Vorhang muss beid­sei­tig mon­tier­bar sein
  • die Notausgangs-​Beschilderung soll mit einem nach­leuch­ten­den Schild über dem Modulende an einer lan­gen Teleskopstange, wel­che an einem Modulbein mon­tiert wird (wie Werbekopf) und zusätz­lich mit Schildern/​Klebern auf der Modulseitenwand sowie auf dem Bodenkabelkanal erfolgen

Notausgang, Übersicht

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Die Masse der klei­nen Module sind von der sNs-​Modulnorm gege­ben, der Gleisabstand durch die Train-​Safe Vision Röhren und der Durchgang durch die inter­na­tio­nal ver­schie­de­nen Vorschriften für Notausgänge.

Planung /​Prototyp

Nach guten Erfahrungen mit den strom­füh­ren­den Train-​Safe Vision-Röhren (TSV) war für mich die tech­ni­sche Lösung klar. Auf einer Seite ver­bun­den mit Längen-Ausgleichsgleisen muss die gewünschte Funktion gewähr­leis­tet sein.
Für unser inter­nes Modulertreffen in Steinach im Frühjahr 2015 habe ich einen Prototypen gebaut, um die eigent­li­chen Funktionen im Bahnbetrieb und Notsituation zu testen.
Wie erwar­tet reicht es, die kur­zen Modulteile an die Enden der Anlageteile zu mon­tie­ren, die Anlage aus­zu­rich­ten und die Train-​Safe Röhren aufzulegen.
Eine Diagonalverstrebung an den Modulbeinen bringt keine zusätz­li­che Stabilität, da bei sNs die Beine mit den Modul-​Stirnwänden sta­bil ver­bun­den sind.
Für den ein­fa­chen Aufbau wurde ein Zwischenstück gebaut, wel­ches das ein­fa­che Ausrichten des Modules ermöglicht.

Bei Testfahrten im Atelier wurde der Prototyp inten­siv getestet:
Fahrtest 2‑Achser
Fahrtest 4‑Achser

Realisierung

Es wurde ein kom­plett neues zwei­tei­li­ges Modul geplant und gebaut, wel­ches auf den bei­den 30 cm kur­zen Modulteilen den Gleisabstand von 26.5 mm (sNs) auf 30 mm (Train-​Safe) ver­brei­tert. Auf einem Modulteil ist ein fixer Brückenkopf mit fixem TS-​Gleisadapter gebaut, auf dem ande­ren ist der TS-​Gleisadapter an ein KATO Ausgleichsgleis montiert.
Mit einer Führung sind die TS-​Gleisadapter in der Höhe fixiert. Somit wird im Notfall ein Ausreissen der Konstruktion verhindert.

Prototyp, Gleisbau beweg­li­che Seite

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Beim Prototypen wur­den das KATO- Ausgleichsgleis und der Train-​Safe Gleisanschluss genau so mon­tiert, wie es auch spä­ter auf dem rich­ti­gen Modul sein soll. Der Test wurde in meh­re­ren Aufbaukombinationen erfolg­reich bestanden,

Technik

Die Anlageteile auf den bei­den Seiten des Notausgangsmodules kön­nen sich seit­lich bis zu 30 mm und in der Länge bis 20 mm ver­schie­ben. Die Technik des Modules lässt dies pro­blem­los zu. Praktisch bewe­gen sich die Teile im Anlagenbetrieb jedoch nur um wenige Millimeter.
Entsprechend wie das Notausgangsmodul ein­ge­setzt wird, müs­sen die Kabel ange­schlos­sen wer­den. sNs mit Linksverkehr und NCI mit Rechtsverkehr oder gar als Seitenwechsel, der Trafo muss immer in Fahrtrichtung NACH der Brücke sein, ein sNs Blockmodul in maxi­ma­ler Zuglänge NACH dem Modul.
Das Teil ist grund­sätz­lich als Notausgang geplant und gebaut wor­den. Doch mit dem gestal­te­ten Zwischenteil kann es auch als nor­ma­les Streckenmodul ein­ge­setzt wer­den. Mit der tausch­ba­ren Ecke ent­ste­hen wei­tere Einsatzmöglichkeiten als Seitenwechsel.
Eine durch­sich­tige Röhre als Brücke gibt es beim Vorbild nir­gends. Eine Betonröhrenbrücke wie am Gotthard über die Reuss hier über den Alpen-​Rhein ist auch leicht dane­ben. Deshalb bekom­men die Train-​Safe Röhren eine Brückenkonstruktionsimitation aus Evergreen- oder Messing-​Profilen oder, falls ich einen Lieferanten finde, in Karton gelasert.

Transportsystem

Wer das Transportsystem von sNs und mich kennt weiss, dass Module und Zubehör ent­spre­chende Konstruktionen erhal­ten. Da die Notausgangs-​Module nicht gegen­sei­tig zu ver­schrau­ben sind (Zugänglichkeit und Stabilität der sehr kur­zen Stirnwände) wurde eine andere Lösung gesucht. Ich baute eine Transporteinheit in wel­che die aktu­ell zwei und zukünf­tig vier Modulteile gesi­chert ein­ge­legt werden.
Für das ganze Zubehör wurde eine Kiste gebaut, in der spe­zi­ell die Train-​Safe Röhren und Brückenimitate sowie das eine Zwischenteil gut gesi­chert trans­por­tiert werden. 

Transport

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Unten das U mit den Modulen, oben drauf die Kiste mit dem Zubehör (Kabelkanal, TrainSave-​Röhren, Montagehilfe, Notausgangs-​Signalisation) und dem Landschaftsmodul. Dieses kann ein­ge­setzt wer­den, wenn das Modul nicht als Notausgangsmodul ein­ge­setzt wird.

Geschichten

Die Landschaft gleicht schon stark dem Vorbild. Die nahe woh­nende Bevölkerung geniesst bei schö­nem Wetter den Ausflug über den Bahndamm und die alte Brücke wie auch die Grillstunden am Wasser, baden und bööt­len. Der FC Alpenrhein hat sein Eröffnungsspiel auf dem wie­der her­ge­stell­ten Platz (Vorbild bei A‑Lustenau)!

Menschen

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Die Wege auf bei­den Seiten des Alpenrheins sind immer gut besucht. Radfahrer, Skater, Wanderer und Spaziergänger tei­len sich die Pfade und genies­sen alle auf ihre Weise die Aussicht und die fri­sche Luft.